Souverän und schlagfertig!

Stellen Sie sich Schlagfertigkeit wie rhetorisches Judo vor: Sie greifen nicht an, aber Sie nutzen die Energie des Angriffs, um letztendlich wieder ein Gespräch auf Augenhöhe führen zu können. Auch wenn der Wortstamm "schlag" im Wort "Schlagfertigkeit" steckt, so hat Schlagfertigkeit nichts mit "zusammenschlagen" oder mit "fertig machen" zu tun. Es geht vielmehr darum, verbale Angriffe, Gemeinheiten, Kränkungen oder auch Boshaftigkeiten souverän zu kontern. Jede Lehrkraft kennt solche Situationen, in denen man erst mal schluckt und nicht direkt weiß, wie man
reagieren soll. So haben Sie sich vielleicht große Mühe gegeben, die letzte Klassenarbeit oder Klausur mit Erwartungshorizont und transparenter Bewertung benotet zurückzugeben und stehen dann erbosten Eltern oder auch Schülerinnen und Schülern gegenüber, die Ihnen vorwerfen: "Ihre Benotung ist ungerecht!" Dieser Angriff kann Sie verletzen, wenn er Werte trifft, die Ihnen wichtig sind und lässt Sie sprachlos werden oder sehr emotional
reagieren. Häufig weiß man rückblickend genau, wie man hätte reagieren können - leider ist es dann zu spät.